Lagerbericht Klippeneck 2004

Teilnehmer: Jürg Keller, Peter Keller, Ruedi Gautschi, Hugo Meyer, Ruedi Oppliger, Marc Maeder und Hans Gantenbein

Wenn einer eine Reise macht, kann er etwas erzählen, so lautet ein Sprichwort. Bei mir wurde dieses modifiziert und lautete: Wenn einer das erste mal mit auf die Klippeneck darf, so muss er einen Lagerbericht schreiben. So werde ich mich dieser Aufforderung stellen, also bitte, hier mein Bericht.

Es war der 18. Juni 04 abends bei herrlichem Wetter, als ich als erster oben auf dem Hochplateau ankam und dort im Biser- Heim (unsere Unterkunft) von Karl + Ilona Roos herzlich empfangen wurde. Nach und nach trafen weitere Teilnehmer, teils solo, teils mit Anhang ein. Der lange Tag und die Reise wurde mit Speis und Trank im nahegelegenen Hotel abgeschlossen.

Sa. 19.6.04
1.Lagertag. Ab 08.00 war das Frühstücksbuffet bereit, jedoch fehlten noch die Frühstückseier, denn der „Eiermann“ kommt erst am Sonntag.
Erste Besichtigung des Fluggeländes: Bei einem Flugplatz stellt man sich ein ebenes Gelände vor. Weit gefehlt, kaum ein ebenes Stück Land und doch war es das Segelfluggelände der Baden-Württembergischen Segelflieger. Das hügelige Gelände muss einen Zusammenhang mit Hugos Traum gehabt haben (Ob am Busen der Natur oder Naturbusen, genaue Details sind nicht bekannt).
Träumereien sind vorbei, die ersten Flüge wurden vorbereitet. Montage des Duo Discus und der LS8, Abtransport an das andere Ende der Piste zum Startplatz. Seillänge 1'200 m. Klinkpunkt ca. 450 – 500 m Grund. Abwechselnd wird gestartet bei Wind aus WNW. Es gibt keine allzulange Flüge, Klinkhöhe und Basis waren auf gleicher Höhe, oder sogar etwas darunter!
Mit eindrucksvollen Bildern der schönen Landschaft beenden wir den 1. Tag mit einer feinen Pizza in Spaichingen. Aber da war ja noch die Fussball EM in Frankreich. Im Fernsehraum eiferten „Laien und Experten“ für oder gegen einzelne Mannschaften.


Briefing mit Lagerleiter Jürg.

Wer will heute fliegen?

Fliegen macht hungrig.

Alternativprogramm..

So. 20.6.04
Nun wiederholen sich die Tagesabläufe, Crews werden ausgewechselt, immer noch bläst ein kräftiger Wind wie am Vortag. Am Nachmittag treffen die Nachzügler Ruedi und Marc zu uns. Ruedi ist unser „Eiermann“ er hat in seinem umfangreichen Gepäck 20 frische Eier von glücklichen Hühner dabei, dies zur Freude von Hugo.
War der stark blasende Wind ein Vorzeichen eines lieben Besuches? Am Wegrand erspähten wir per Zufall Barbara + Jakob Blaser. Sie sind auf der Durchreise nach Norden und machen Halt auf der Klippeneck. Die Offerte der Lagerleitung, mit dem Duo einen Flug zu machen wurde mit Freude angenommen. Obwohl eine Regenfront sich dem Platze näherte, konnte der, wenn auch nur kurze Flug absolviert werden. Blitze, Donner, Schauerregen alles war kurzfristig vorhanden.
Zum Abendessen stieg die Zahl der Teilnehmer auf 13 Personen an, sehr zur Freude der Wirtin in der Lippachmühle.

Mo. 21.6.04
Die Blasers sind weitergezogen, der Wind bläst immer noch. Flugwetter mit tiefer Basis erlaubt nur Flüge im Rayon, alles schon dagewesen. Auch die „Kellerschen Begleiter“ verlassen uns, die Arbeit ruft!
Jeweils am Ende der Flüge wird lang gelandet, ein besonderes Vergnügen. Anflug leicht höher als bei kurzer Landung, dann den Hang hinunter, bis der Boden beim Hangaufwärtsfliegen das Hauptrad berührt. Auch wenn man gut angeschnallt ist, wird man die Unebenheiten zu spüren bekommen. Kräftig durchgeschüttelt beenden wir nach der Demontage unseren fliegerischen Teil. Kulinarischer Genuss im Bären in Bubsheim und anschliessend nach Hause. Im TV-Raum wird wieder Fussball übertragen. Mit vollem Magen ertragen sich die Niederlagen der Favoriten besser.


...wir geniessen den Blick von der Klippe.

Pater Hugo vor dem Käppele.

Eigentlich wollten wir kein Wanderlager...

...Wind und Regen...

Di. 22.6.04
Heute scheint es draussen nicht hell zu werden, ist ja klar, bei einer Bewölkung von 8/8 und einer Basis von ca. 1100m. Alles Attribute für einen Ruhetag. Kurze Beratung endet mit einem Laptop-Treffen einiger Teilnehmer, um Probleme mit den anwesenden PC-Profis Jürg und Peter zu bereinigen. Besten Dank.
Einkaufen, schlafen oder Museumsbesuche sind weitere Aktivitäten. Auch wäre es sinnvoll das schrille Geräusch der Bremse unserer DG zu eruieren. Das Problem wurde unterschätzt, aber mit der Mithilfe ortsansässiger Piloten Willhelm und Hannes dennoch gelöst.
Direkt vom Hangar über die Dusche zum Nachtessen und wieder zurück zum Fussball. Unser Fussballexperte Hugo glaubte an Schiebung zwischen Dänemark und Schweden.

Mi.23.6.04
Wetter wie am Vortag, Wandertag? Besuch der Dreifaltigkeits-Kirche mit Besichtigung. Wie wir feststellen ist Pater Hugo (Beck) als Seelsorger in dieser Kirche tätig. Ein Umgang um den Flugplatz und eine Fahrt zum Flugplatz Villingen-Schwenningen als möglicher Aussenlandeplatz so beenden wir auch diesen Tag. Nachtessen und Fussball, was denn sonst!
Unser Gastland hat es an diesem Abend auch erwischt, auch ihre Nati muss die Koffer packen. Unser Hugo bietet unseren Nachbarn Köbi Kuhn als Ersatz für Rudi Völler an, gratis natürlich. Wäre da als Seelsorger der fanatischen Fussballfans nicht unser Experte Hugo als Pater zuständig?
Pater Hugo, tönt nicht schlecht, es fehlt nur noch der Nachname, um das Pseudonym auch für das Ohr angenehm tönen zu lassen. Was lag nahe? Wie wäre es mit Trollinger? Spass muss sein lieber Hugo, sei mir nicht böse. Hätte es diesen Pater Hugo Trollinger mit seinen göttlichen Eingebungen schon einige Tage früher gegeben, hätte KÖBI seine Mannen früher ausgewechselt und somit rote Karten vermieden, vielleicht wäre unsere Nati in den ¼ Final gekommen.


...liessen uns keine andere Wahl.

Alles im Griff!

Unsere Flotte steht bereit.

Die deutschen Senioren mit ihrer ASK21.

Do. 24.6.04
Heute zeigt sich das Wetter von der besseren Seite, es kann wieder geflogen werden. Flüge in die weitere Umgebung sind möglich. Brauchbare Thermik, ja sogar einzelnen Piloten erreichen die Welle über Trossingen. Höhen bis 3000m werden erflogen.
Wir sind froh wieder fliegen zu können. In bester Laune beenden wir den Tag wieder mit einer Fahrt auf Flurwegen und über Schlaglöcher (nur für Ausländer gestattet??) zum Nachtessen und zurück.

Fr. 25.6.04
Der letzte Flugtag für uns Lenzburger hat mit dem Vortag Ähnliche Bedingungen, jedoch ohne Wellen. Es wir wieder gestartet, geflogen, gelandet und gewechselt (alles mir dem Buchstabe G), Auch mit g beginnt das Wort gegangen. Unser 2-er Team Hugo und Ruedi treten die Heimreise an und entführen uns wegen Mangel an Anhängerkupplungen unsere LS 8. Im Anschluss an den letzten Flugtag wurde das Flugmaterial sauber gereinigt und zum Transport bereitgestellt.


Hans Gantenbein im E9 ist wieder zurück.

Sa. 26.6.04
Ueber Nacht hat der Wind seine Richtung geändert. Wir überlegen uns kurz, ob wir auch noch die neue Startrichtung ausprobieren wollen, überlassen es aber unseren nördlichen Nachbarn, welche nach und nach den Platz in Besitz nahmen. Zu unserem Erstaunen waren ca. die Hälfte der Flugapparate mit Motoren (Selbststarter, Flautenschieber) ausgerüstet. Um die Mittagszeit verliessen wir das Hochplateau und dislozierten ins Birrfeld.

Wir hatten eine schöne Zeit bei sehr guter Kameradschaft. Allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön, insbesondere der Lagerleitung.

Hans Gantenbein