Klippeneck-Wettbewerb 2004

mm. Alles begann mit einem schon fast zum Ritual gewordenen Prozedere: Treffpunkt Birrfeld am Freitag Mittag. Den Duo Discus Anhänger öffnen, Inventar machen und alles nach der bewährten Checkliste einpacken. Das gleiche Team, wie letztes Jahr wollte sich auch am Klippeneck-Wettbewerb 2004 in der Doppelsitzerklasse mit der schwäbischen Konkurrenz messen: Matthias Jauslin, Stefan Brauchli und Marc Maeder. Wir vereinbarten, wieder den Modus “2 Tage fliegen – 1 Tag Hilfsmann“ anzuwenden, eine Formel die sich in der Vergangenheit bestens bewährt hatte. Wenn es nicht allzu viele neutralisierte Tage gibt, ist ein Tag am Boden zwischendurch eine willkommene Abwechslung. Das Hilfsmann-Problem ist damit bereits gelöst, ein Coach steht auch schon zur Verfügung und dieser muss erst noch am Tag darauf beweisen, dass er es besser kann.

Ideale Voraussetzungen für erlebnisreiche 8 Tage Segelflug-Wettbewerb waren also gegeben. Sogar die Wetterprognosen waren viel versprechend: schönes Sommerwetter, soweit wie die Vorhersage reichte. Es war also kein Wunder, dass wir bei den Vorbereitungen schon ordentlich ins Schwitzen kamen. Kaum war alles verpackt, machte sich Stefan auf den Weg in Richtung Thun. Er nahm an einer Hochzeitsfeier teil und stiess erst am Sonntag wieder zu uns. Die ganze Familie Jauslin reiste jedoch mit aufs Klippeneck, und war bereit, uns bis dann als Bodencrew auszuhelfen – wir waren also erstklassig umsorgt.

Das traditionelle Eröffnungsbriefing am Freitagabend fiel diesmal deutlich kürzer aus als auch schon. Hauptthemen: Alles ist wie immer, das Wetter wird gut bleiben und pro Klasse muss einer als Pilotensprecher gewählt werden. Die berühmte entspannte Atmosphäre auf dem Klippeneck hatte bereits alle Teilnehmer ergriffen. Dies obwohl in der 18m-Klasse eine Ausscheidung zur Teilnahe an der Deutschen Meisterschaft geflogen wurde. Dieses Jahr waren wir nicht die einzigen in der Duo-Klasse mit einem Schweizer Kreuz am Heck: O2, mit Oli und Charly Bachmann, zeitweise unterstützt durch René von Arx, flogen dieses Jahr auch bei Doppelsitzern. Oli und René sind beide bereits erfahrene Klippeneck-Teilnehmer.

1. Wertungstag, 31. Juli 2004
AST Dreieck 302.6km: Klippeneck – Rauhe Wanne – Sigmaringen – Klippeneck. 11. Rang, 60.5km.
Crew: Matthias, Marc

Schönster Sonnenschein weckte uns am Samstag zum ersten Wettbewerbstag. Im komfortablen Biserheim hatten alle gut geschlafen und das Frühstück im Hangar schmeckte vorzüglich. Der Duo war schnell montiert. Das O2-Team hatte den Anhänger gerade nebenan, so dass wir einander helfen konnten. Das Anhängerfeld auf dem Klippeneck ist legendär, so wie vieles an diesem Wettbewerb: Die Anhänger stehen so weit auseinander, dass man sich beim Montieren und Verschieben der Flugzeuge nicht gegenseitig behindert. Das Briefing war geprägt von Grussbotschaften der lokalen Politgrössen. Immerhin galt es die Mannschaften von 85 Flugzeugen zu begrüssen. Der Wettbewerb ist seit Jahren ein bedeutender Sportanlass in der Region und kam im 2004 bereits zum 37. Mal zur Austragung!

Wegen einer Abdeckung, die unser Fluggebiet am Nachmittag von Westen her streifen sollte, wurde für uns ein Assigned Speed Task (AST) als flaches Dreieck von 302km nach Osten über die schwäbische Alb ausgeschrieben. Die Duos (ein einziger Teilnehmer wagt es mit einer DG1000 diese Fast-Einheitsklasse zu stören) waren die zweitletzte von fünf Klasse in der Startaufstellung. Kein Stress also für die Piloten, dafür geduldiges Warten für die Hilfsleute, bis sie uns endlich los waren.


Die Startaufstellung:
85 Flugzeuge in 5 Klassen...

...und wir in der letzten Reihe!

Bei solchen
Verhältnissen macht
Segelfliegen Spass!

Das Klippeneck

Als wir starteten, war die Abdeckung schon teilweise wirksam. Der Himmel wurde immer grauer, das Steigen immer schwächer. Als die Startlinie aufging, waren wir etwas unter der maximalen Abflughöhe und zögerten, da wir erwarteten, mit wieder zunehmender Einstrahlung nochmals ganz nach oben zu kommen. Daraus wurde aber nichts und wir mussten los fliegen, damit wir von der doch immer dichter werdenden Abdeckung nicht am Startort gegroundet wurden. Irgendwie klappte es nicht recht: Voraus sahen wir immer Flugzeuge, die in der Sonne stiegen. Endlich dort angekommen, fanden wir nur noch klägliche Aufwindreste, die uns kaum höher brachten. Mit der uns einholenden Abdeckung im Rücken blieb uns nicht viel mehr übrig, als immer wieder vor zu fliegen und aufs Neue unser Glück zu suchen. Bei der nicht gerade üppigen Operationshöhe leistete die Near Airport Funktion des GPS Geräts gute Dienste. Auf der Strecke entlang der Albkante in Richtung Rauhe Wanne, unserem ersten Wendeort, gibt es Flugplätze zu Hauff. Nach 60km und etlichen Bodenübungen war für uns nichts mehr zu machen, wir landeten noch vor der ersten Wende in Münsingen. Was für ein glorreicher Auftakt in einen Wettbewerb!

Der Rückschlepp mit der lokalen Schleppmaschine war zum Glück schnell organisiert. Der Start auf dem kurzen und stark gewölbten Platz gestaltete sich jedoch schon recht abenteuerlich. Der nachfolgende Schlepp war es dann noch mehr. Statt weiter zu steigen, ging der Pilot schon bald in den Geradeausflug über und beschleunigte kräftig. Am recht kurzen Schleppseil und bei zunehmend unruhiger Luft machte das wirklich keinen Spass. Der scheue Blick auf das Typenschild an der Bordwand bestätigte, dass der Duo im Schlepp eigentlich gar nicht so schnell geflogen werden durfte. Was auf den Funkspruch an den Schlepppiloten folgte, soll hier nicht näher beschrieben werden. Jedenfalls waren wir letztlich froh, unseren Flugweg und die Geschwindigkeit wieder selber bestimmen zu dürfen.

Wie wir schnell feststellen sollten, waren damit die Probleme für diesen Tag aber noch nicht gelöst. Die Höhe reichte nämlich noch nicht bis zum Klippeneck. Die Abdeckung, welche uns vorher zu Boden zwang, war nun schon fast vorbeigezogen und machte wieder der Sonne Platz. Die erhoffte Thermik stellte sich aber nur sehr spärlich ein. Mit einem Besuch in Albstadt endete auch unser zweiter Flug des Tages. Es folgte ein Versuch, an der Winde wegzukommen – ohne Erfolg, aber dafür gratis. Gastfreundschaft wird auf der schwäbischen Alb eben gross geschrieben! Um auf Nummer sicher zu gehen, liessen wir eine Schleppmaschine vom Klippeneck kommen, weit war es ja eigentlich nicht mehr. Von Wilhelm “Salzmann“ in seiner Super Cub wurden wir mit dem kürzesten Schleppseil auf der ganzen schwäbischen Alb sicher nach Hause geschleppt. Mit viel Aufwand und wenig Ertrag nahm der fliegerische Teil des ersten Wettbewerbstages endlich ein Ende.

Dank dem Nuller eines Konkurrenten zierten wir nach dem ersten Wertungstag doch nicht ganz das Ende der Rangliste. Fazit: Eine kurze Phase mit verminderter Aufmerksamkeit gepaart mit einer zu wenig kritischen Einschätzung der Wetterentwicklung können schon vor dem Abflug die Chancen auf einen erfolgreichen Flug zu Nichte machen. Vorbereitung ist alles: Eine klare Absprache mit dem Schlepppiloten könnte wesentlich zu einem problemlosen Rückschlepp beitragen. Wir haben wieder einmal viel gelernt!

2. Wertungstag, 1. August 2004
AST Mehreck 305.0km: Plettenberg – Reiselfingen – Wildbad – Horb – Hayingen – Klippeneck. 7. Rang, 85.9km/h.
Crew: Matthias, Marc

Mit neuem Mut und der Gewissheit uns fast nur noch verbessern zu können, nahmen wir die nächsten Flüge in Angriff. Schon der zweite Wertungstag bot mit einem klassischen Klippeneck-Flug – auf schwäbisch “nab – nuff – nüber und zrugg“ – beste Gelegenheit dazu. Im Klartext: erste Wende im Südschwarzwald, dann nach Norden den Schwarzwald hinauf, übers Neckartal nach Osten auf die schwäbische Alb und von dort wieder zurück. Diesmal glückte unser Flug schon wesentlich besser. Besonders im Schwarzwald, bei der Überquerung des Neckartals und beim Einstieg in die Alb fanden wir immer zur rechten Zeit die guten Aufwinde. Wir konnten mit den Favoriten unserer Klasse mithalten. Auf der Alb taten wir uns wieder schwerer. Aber wir erreichten das Ziel und kamen in den Genuss des ersten Ziellinienüberflugs in diesem Jahr. Mit einem 7. Tagesrang bewegten wir uns schon eher im Bereich unserer Möglichkeiten, als Tags zuvor.

Am Abend spendierten die Schweizer Piloten anlässlich des Nationalfeiertages Freibier. Dank der in recht grosser Anzahl teilnehmenden Eidgenossen war das Spendenfass entsprechend gross, die Freude bei den beschenkten Freunden ebenso. Dass an den folgenden Tagen die Standard-, 15m- und Offene-Klasse von den Schweizern dominiert werden sollten, ahnte damals natürlich noch niemand. Absicht oder Zufall?

3. Wertungstag, 2. August 2004
AST Mehreck 435.4km: Tuttlingen – Kirnbergsee – Freudenstadt – Hohenzollern – Harburg – Klippeneck. 7. Rang, 84.0km/h.
Crew: Matthias, Stefan

Der dritte Wertungstag bescherte Matthias auch schon den dritten Flugtag. Zusammen mit Stefan, der auch wieder zu uns gestossen war, hatte er unsere längste Aufgabe des Wettbewerbs zu bewältigen. Auch wieder eine “nab – nuff – nüber und zrugg“-Aufgabe, heute im Norden nur bis Freudenstadt, dafür weiter nach Osten bis Harburg. Und das Wetter hielt, was Jupp der Wetterfrosch versprach: Fast alle Teilnehmer konnten die Aufgaben grösser 400km bewältigen.


Matthias und Stefan:
hoch konzentriert und startbereit.

Abendliche Flugzeugpflege
beim Oltner-Team O2 nebenan.

In unserer Klasse wechselten sich bekannte Namen mit den Tagessiegen ab. Heute war die Reihe an den späteren Gesamtsieger, HR - den Brüdern Beutel aus Reutlingen. Aber auch RC - Stefan Maser, F4 - Hermann Vogt und DU - Karl Trittler zählten zu den Favoriten. Sie alle kennen das Fluggebiet wie ihre Westentasche. Mit dem Hotzenwälder Team WA um Eric Neubronner mischte aber dieses Jahr ein junges, am Klippeneck bisher unbekanntes Team ganz vorne mit und erreichte letztlich den dritten Schlussrang.

4. Wertungstag, 3. August 2004
AST Dreieck 310.3km: Rottweil – Rauhe Wanne – Leibertingen – Klippeneck. 9. Rang, 94.0km/h.
Crew: Stefan, Marc

“Jeder Tag ein Flugtag“ schien das Motto des diesjährigen Wettbewerbs zu sein. Die Vorhersage bescherte uns Doppelsitzern einen reinen “Albflug“ zur Rauhen Wanne im Osten und wieder zurück mit einem kleinen Umweg über Leibertingen. Wir trafen gute und homogene Bedingungen an, die Operationshöhe war komfortabel. Die Arbeit im Cockpit fokussierte sich darauf, die Geschwindigkeit hoch zu halten. Es galt nur die besten Aufwinde anzusteuern, möglichst wenig von Kurs abzuweichen, wenig aber konzentriert zu kurbeln und die anderen Flugzeuge immer im Auge zu behalten. Keine einfache Aufgabe, denn bei einem so grossen Wettbewerb ist es unvermeidbar, dass sich die verschiedenen Klassen ab und zu wieder begegnen. Die immer wieder am Horizont auftauchenden Pulks konnte man interessanterweise sehr bald an der Grösse, dem Verhalten beim Vorflug zwischen den Aufwinden und vor allem an der Geschwindigkeit erkennen. Je kleiner die Flugzeuge (Standardklasse) – umso grösser der Pulk, umso hektischer die Fortbewegung und umso tiefer das unterste Flugzeug im Pulk.


Entspannung für die Piloten...

...und letzte Wetter-
Infos vom Hilfsmann.

Aber auch bei den Doppelsitzern wurde nicht getrödelt. Die Tatsache, dass in unserer Klasse Wasserballast verboten war, hinderte den Tagessieger, erneut HR, nicht daran, für die heutigen 310km eine Schnittgeschwindigkeit von 107.7km/h vorzulegen. Sogar das Team auf Rang 7 schaffte noch 100.3km/h und wir landeten mit unseren 94km/h auf Rang 9. Einmal mehr konnten wir auf dem Rückweg von Osten in der schwächer werdenden und meist wolkenlosen Thermik nicht mit den Cracks mithalten.

5. Wertungstag, 4. August 2004
AST Dreieck 192.7km: Beuron – Schelklingen – Ochsenhausen – Klippeneck. 11. Rang, 64.7km/h.
Crew: Mathias, Marc

Im Vergleich zu den Vortagen war heute richtiggehendes Krabbelwetter angesagt. Unser Flug führte uns zuerst nach Beuron im Osten und dann via Schelklingen nach Ochsenhausen in den südlichen Teil der Alb – ein eher ungewöhnlicher Kurs. So war dann auch das Wetter. Die äusserst mässige Thermik vor der Abflugfreigabe veranlasste viele Doppelsitzer-Crews, mit ihrem Abflug zu zögern. Dies obwohl unsere Klasse wieder einmal weit hinten stand und erst nach 14 Uhr abfliegen durfte.


Feldbriefing à la Klippeneck

Das Team 2L:
Marc, Stefan und Matthias

HR, die Beutels,
Sieger bei den
Doppelsitzern.

RC, Stefan Maser. Ihn sah man
oft nur noch von unten oder
von hinten!

Zusammen mit O2 wagten wir einen vergleichsweise frühen Abflug. Es vergingen nicht viele gute Aufwinde, bis die Verhältnisse dürftiger wurden. Die mangelnden CUs und der nicht vernachlässigbare Wind erschwerten die Aufwindsuche erheblich. Immer wieder war der “Bart ab“ und ein neues Zentrum musste gesucht werden. Aus unserer Zweiergruppe wurde schon bald ein kleiner Pulk. Um die Aufwinde besser finden zu können war dies eine grosse Hilfe, denn die Höhe über Grund erlaubte nicht immer lange Suchmanöver um wieder einen Anschluss zu finden. Gegen Schelklingen und bis Ochsenhausen fanden wir wieder bessere Verhältnisse vor und konnten uns bei kräftigerem Steigen und komfortablerer Höhe etwas entspannen. Die Freude währte aber nicht lange. In der Gegend von Bad Buchau, über einem Feuchtgebiet, parkierte der ganze Pulk in Abkreisraum-Höhe. In flachen Kreisen kämpften alle Teams ums Obenbleiben. Kaum stieg einer über einem anderen Acker etwas besser, stürzten sich die ganze Meute dorthin und hinderte sich gegenseitig am Hochkommen. Die Geduld, diese Spielchen nicht mitzumachen, zahlte sich aber aus. In schweisstreibender Kleinarbeit hangelten wir uns wieder hoch. Aus den vielen verteilten Blasen entwickelte sich letztlich wieder ein richtiger Aufwind. Als die obersten Duos schon wieder abflogen, gelang es uns mit nochmaligem Nachzentrieren, einen richtig guten Schlauch daraus zu machen und uns in eine komfortable Ausgangslage für den Heimflug zu bringen. Schnell war an diesem Tag niemand unterwegs. Bis nach Hause schafften es aber fast alle. Nur unsere Oltner Kollegen im O2 verliess schon auf dem ersten Schenkel das Glück.

6. Wertungstag, 5. August 2004
AST Dreieck 306.2km: Plettenberg – Neresheim – Bad Waldsee – Klippeneck. 6. Rang, 86.5km/h.
Crew: Matthias, Stefan

Unglaublich aber wahr: Die Prognose liess heute - besonders für den Osten - bereits wieder hervorragende Bedingungen erwarten. So starteten alle Klasse unter schönsten Cumuli zu ihren Aufgaben. Die Duos erhielten mit den Wendeorten Neresheim und Bad Waldseee eine reine Alb-Aufgabe, die jedoch mit dem Wendeort Bad Waldsee ungewohnt weit nach Süden reichte.

Die Schnittgeschwindigkeiten waren hoch und es stellte sich heraus, dass die Aufgaben eigentlich sogar zu kurz geraten waren. So kam es, dass die Hilfsmannschaften nicht allzu viel Zeit hatten sich auszuruhen. Kurz nach 16 Uhr kamen die grossen Klassen Standard und 18m in grossen Pulks fast zeitgleich zurück. Die spektakulären Überflüge der Ziellinie am Hummelsberg konnte niemand so recht geniessen: Innert etwas mehr als einer halben Stunde landete die Mehrheit der 85 Flugzeuge wieder am Klippeneck! Auf der Piste wurde es trotz deren Grösse eng und es galt, die gelandeten Flugzeuge so schnell, wie möglich an den Rand zu schaffen. Nach getaner Arbeit hatten dafür Hilfsleute und Piloten ausreichend Zeit, sich beim obligaten “Hirsch“, dem lokalen Weissbier, zu erholen. Bei den Doppelsitzern lagen die Durchschnittsgeschwindigkeiten der ersten sieben Teams des Tages innerhalb von 4km/h. Sie erhielten alle über 900 Punnkte.

Entsprechend der Vorwarnung des Meteorologen entwickelten sich die beiden letzten Tage des Wettbewerbs eher ungünstig. Dennoch gab die Wettbewerbsleitung die Hoffnung nicht auf und liess die Flugzeuge aufstellen. Um die Chancen auf eine gültige Wertung möglichst gross zu halten, wurden Assigned Area Tasks (AAT) ausgeschrieben. Mehrheitlich geschlossene Wolkendecken, blaue Löcher und “feuchte Säcke“ mit einer Basis auf Klippenhöhe und darunter prägten aber das Bild. Im Verlauf des Nachmittags wurden die Wertungen dann neutralisiert, gerade rechtzeitig, um die Flugzeuge noch trocken zu versorgen. Die darauf folgenden Gewitter waren äusserst heftig, die Stärke der Niederschläge wirklich beeindruckend. Das Dach der Windenhalle, welche als Festbeiz diente, offenbarte gewisse Schwachstellen. So kam es, dass etliche Sitzplätze nur mit gutem Regenschutz zu empfehlen waren.


Unsere Statistik

Tag der Abreise...

...Bis bald auf dem Klippeneck.

Rechtzeitig zum Abschlussfest klarte der Himmel wieder auf. Mit der Vorführung des Fürstenberg-Fallschirmteams wurde der feierliche Abschluss des 37. Klippeneck-Wettbewerbs eingeleitet. Die Wirte-Crew hatte die Festbänke in der Halle wunderschön gedeckt und zauberte ein wirklich vorzügliches Menu aus der reichlich behelfsmässigen Küche. Für ihre tolle Arbeit während der vergangenen Woche erhielten sie anschliessend zu Recht grossen Applaus. Eine vierköpfige Jazzband sorgte für einen äusserst stilvollen musikalischen Rahmen und trug viel zur guten und festlichen Stimmung bei. Zu fortgeschrittener Stunde wurde das Fest immer ausgelassener und verlagerte sich mehr und mehr in Richtung der Bar. Diese genoss schon an den beiden vorhergehenden Abenden regen Zuspruch – offenbar hatten einige Teilnehmer bereits mit der Neutralisierung der letzten Wertungstage gerechnet...

Vor der Siegerehrung musste das OK auch dieses Jahr zuerst eine Prüfung bestehen. Unter der Anleitung von Armin Vogel, einem Urgestein der Doppelsitzerklasse, mussten sie sich als Sänger betätigen. Armin’s selbst getextetes Lied endete mit dem Geschenk der Piloten an die Organisatoren – einem neuen Baum für den Hummelsberg. Auf der höchsten Erhebung des Geländes stand nämlich früher ein stattlicher Baum, der immer als Zielpunkt für die Endanflüge diente. In den letzten beiden Jahren wurde er von Blitzschlägen so übel zugerichtet, dass man ihn kaum mehr als Baum bezeichnen konnte.

Bei der Siegerehrung drängten sich dann vor allem Schweizer Piloten ins Rampenlicht. Ausser in der Doppelsitzerklasse und der 18m-Klasse, wo wegen der Ausscheidung für die Deutsche Meisterschaft keine Ausländer mitflogen, zierte in allen Klassen auch mindesten ein Schweizer das Podest. Aber niemand kam zu kurz: Für alle Teilnehmer lag eine Urkunde mit Foto, sowie eine ausführliche Dokumentation bereit. Das OK liess sich zu recht für einen erneut reibungslosen und unfallfreien durchgeführten Wettbewerb feiern. Das kleine Team um Thomas Holder erledigt diese Aufgabe seit gut zehn Jahren (!) in fast unveränderter Zusammensetzung und versteht sich scheinbar blind. Eine Tradition eben – wie fast alles bei diesem Wettbewerb.